Frankreich – Chaos, Freude und Freiheit Teil 2

Was ist das atemberaubende, dass uns alle irgendwann und irgendwie ins Ausland treibt? Ist es die Herausforderung oder sind es die großen Fische? Die Frage ist für mich einfach zu beantworten. Wenn wir ehrlich sind, gibt es Herausforderungen und große Fische auch bei uns. Warum also ins Ausland und nicht hier bleiben?

Entspannung pur und einfach den Sonnenuntergang im fremden Land genießen.

Ganz ehrlich, meine Antwort auf die Frage ist, dass ich es nicht weiß. Die Natur in Frankreich ist selbstverständlich unbeschreiblich. Ich war allerdings schon an Seen, die den Seen in Frankreich in nichts nachstehen. Herausforderungen sind überall zu finden und große Fische ebenfalls. Die Fische in Frankreich sind durchschnittlich größer, dass steht außer Frage. Groß ist wiederum immer Definitionssache.Ich glaube der Gedanke an etwas unbekanntes, abenteuerliches und außergewöhnliches, lässt in jedem von uns den Weltenbummler erscheinen. Weit ab von unseren Wurzeln zu fischen und keine anderen bekannten Menschen in Reichweite zu haben weckt in mir eine Art Glücksgefühl.In Deutschland gibt es so viele Seen, dass es wohl kaum möglich ist alle zu befischen. In meinem Kopf ist dennoch verankert, dass ich in Deutschland immer fischen kann, im Ausland nicht. Fragliche Gedankengänge, aber solange man Spaß an dem hat was man macht, ist alles in Ordnung.

Nicht nur für den Augenblick, sondern für die Ewigkeit nehme ich meine Erinnerungen mit nach Hause.

Auch in Frankreich fühlte ich dieses Gefühl wieder. Dieser Geruch in der Luft und damit meine ich nicht mich, der seit einigen Tagen am See ist, sondern diesen einzigartigen Geruch den jeder von euch kennt. Das Letzte mal hatte ich diesen Geruch in der Nase als ich in Österreich fischen war und den riesigen Gebirgssee vor mir gesehen habe. Es ist der Geruch nach Freiheit und einer undefinierbaren anderen Komponente. Nicht alles im Leben, sowie beim Karpfenangeln muss erklärbar sein. Nach und nach wurden die Arme lahm. Tag ein Tag aus, mehrfach am Tag die drei Ruten auf die andere Seite an die Büsche bringen. Beifänge, hoch geholte Montagen und ab und an ein Fisch ketteten uns eisern an die Ruder. Der Höhepunkt trat ein, als ich nach einer schlaflosen Nacht mit vielen Beifängen beim rudern „fast“ eingeschlafen bin.

An diesem Tag ließ ich die letzte Rute drin, ich brauchte den Schlaf. An dem darauf folgenden Tag war ich wieder bei vollen Kräften und konnte wieder durchstarten. Wo wir unsere Montagen ablegten war wirklich kein Hexenwerk. Wie gesagt so flach wie möglich an Schilf und Busch. Eine kleine Hand Bollen und ab und zu eine Hand Pellets haben ausgereicht um die Burschen aus Ihren Reserven zu locken.

Leben ist überall, man muss einfach die Augen aufhalten.

Nach diesen weiteren Tage konnten wir wieder ein paar schöne Fische fangen. Eine kleine Überraschung stellte ich erst in Deutschland am Bildschirm fest. Ich schaute mir die Fotos an und kam nicht weiter. Ich hatte Fotos von einem Spiegler, dazwischen etliche fortlaufend weiter nummerierte andere Bilder und dann wieder der gleiche Spiegler. Die gleiche Kleidung, die gleiche Kulisse im Hintergrund, der gleiche Fisch eben. Erst nachdem ich mir die Eigenschaften der Fotos ansah und meine gefangenen Fische an den Fingern abzählte, stellte ich fest, dass es sich um den gleichen Fisch handelte. Der gleiche Fisch auf einem großen See, zweimal gefangen und das an der gleichen Stelle. Schlaue Frankreich Karpfen, oder?

Da ist er. Der gleiche Fische und das nur einen Tag später. Ich glaube, dass ich meine Kleidung öfter hätte wechseln sollen.

Der letze Fisch der beschrieben Tage war ein wirklich schöner und klassischer Nordfrankreich Fisch.

So lässt es sich in Frankreich leben, oder?

Das war es mit dem zweiten Teil und auch der dritte Teil hat noch ein paar interessante Aufnahmen zu zeigen.

Cheerio Marvin

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