Jagd auf Harry – Teil 2

Während die Ruten ruhig auf den Buzzer Bars liegen, organisiere ich am Telefon zusammen mit meiner Freundin für die Mitte des Jahres einen Trip nach England – in das Mutterland des Karpfenangelns. Wie passend! Sie möchte wissen, wie es am See läuft. Ich sage ihr am Telefon, dass die Waffen endlich scharf sind und ich nur noch auf einen Biss warte. Julia spricht mir Mut zu und meint, ich könne den nächsten Fisch dann gleich (Prinz) Harry nennen! Wieso eigentlich nicht!? Der große Schuppi trägt ab sofort den Namen des englischen Thronfolgers! Ich mache Jagd auf Harry…

Harrys kleiner Bruder...

Was habe ich an diesem See  Zeit verbracht, Futter verbraten, bestimmte Fische bis zu viermal gefangen, ja sogar unbekannte und bis zu dem Zeitpunkt ungefangene Fische auf die Matte gelegt. Bisweilen habe ich eigentlich alle guten Fische des Sees in meinem Fangbuch, nur der besagte Schuppi ist nicht darunter – bis heute nicht.

Der fiel schon 4 Mal auf meine Köder herein - eine Fressmaschine!!

Den ganzen Winter über wurde getüftelt  und gegrübelt. Alle bekannten Infos über den Fisch habe ich gesammelt und hoffe, sie richtig zu deuten. Er ist ein Boilieliebhaber, keine Frage! Daher werde ich mich nicht mit Partikel beschäftigen…im Hochsommer vielleicht…mal sehen. Die nächste Zeit kommen eigens und sorgsam mit der Hand gerollte Hakenköder ans Haar. Penibel ausbalanciert sollen sie dem Fisch schnell ins Maul fliegen und das KD-Rig wird seine Arbeit schon zuverlässig verrichten. Mein Spot ist leicht schlammig, weshalb ich keine großen Bleigewichte verwende. 2oz Bleie reichen völlig aus. Zumal fischt hier kaum jemand mit leichten Bleien, sprich die Fische werden wieder mit etwas Neuem, etwas Anderem konfrontiert. Die Vorteile liegen auf der Hand. Leichte Bleie bohren sich nicht metertief in den Grund, ziehen so nicht das gesamte Vorfach mit und was noch viel wichtiger ist: Die Montage macht beim Aufprall auf das Wasser kaum Lärm. Für träge, scheue und noch sehr vorsichtige Frühjahrskarpfen ist das genau das Richtige.

Solange der Haken scharf ist, haken auch leichtere Bleie!!

Während ich meine Gedanken an Harry bei einem frischen Kaffee schweifen lasse, meldet sich zum ersten Mal der Delkim. Der Fisch nimmt langsam Schnur, ehe ich die Rute aus dem Backrest löse. Das ging ja flott! Mit einem Fisch habe ich ehrlich gesagt nur wenig gerechnet, denn eigentlich ist es noch zu früh hier…ja…eigentlich. Der Platz ist wie es scheint nicht schlecht! Nach kurzem Kampf gleitet ein kleiner tapferer Kämpfer in die Keschermaschen. Ihm erspare ich einen Landgang und ein Foto und löse vorsichtig den 6er Kurv Shank aus der Unterlippe, bevor ich ihn wieder schwimmen lasse. Er ist mir sehr willkommen und lässt auf mehr hoffen. Ich bin happy! So kann es weitergehen!

Ich werde noch öfter kommen müssen!!

Bis demnächst,

Grüße aus Bayern!!

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