Jagd auf Harry – Teil 4

Während ich diese Zeilen verfasse, sitze ich auf meiner Terrasse mit einem kalten Bier und lasse die letzten Angelsitzungen auf Harry, den Schuppi kurz Revue passieren.

Ich will nichts vorweg nehmen, aber er steht noch nicht in meinem Fangbuch. Nun, der Sommer ist wahrlich nicht die beste Jahreszeit für die großen Fische, was nicht heißt, dass ich den Sommer komplett mit dem Angeln einstelle. Aber meine Aktivitäten am Wasser sind auf jeden Fall reduziert. Mücken, nervige Hitze und Badegäste machen mir immer wieder einen Strich durch die Rechnung.

Alleine über den Fall „Badegäste“ könnte ich jetzt seitenweise schwadronieren. Katastrophal, was man sich teilweise am Wasser von badenden Seekühen und streitsuchenden anderen Gestalten gefallen lassen muss. Das heißt für mich: Ich kann weder vernünftig füttern, noch vernünftig fischen, ohne dass ich mir irgendwelche Stories von der wilden Sau geben muss. Aber ich erspar´s mir und euch lieber…

Die diesjährige Laichzeit verbrachte ich mit der Polbrille und ohne Equipment im entsprechenden Seeteil – sehr flach und voll mit Seerosen. Was da an der Oberfläche dümpelte, ließ das Herz höher schlagen. Eigentlich war ich auf einen weißen Koi aus, der seit vielen Jahren seine Kreise im Gewässer zieht. Leider bekam ich ihn nicht zu Gesicht. Ich bin mir aber sicher, dass dieser Schönling noch am Leben ist. Dieser wurde bis heute nur ein allereinziges Mal gefangen! Seitdem dürfte er etwas gewachsen sein. Neben Harry definitiv ein Zielfisch.

Deutlich vom Laichgeschäft gezeichnet

Mittlerweile habe ich auch einen Platzwechsel vollzogen. Auf dem aktuellen Platz habe ich Mitte des Jahres schon immer gut abräumen können. So war das auch vor Kurzem der Fall, als ich mich für drei Nächte wieder der Jagd gewidmet hatte. Gefüttert wurde nicht zu knapp – im Sommer darf´s ruhig mal mehr sein, besonders, wenn es der Bestand hergibt. Am Ende der Session standen knapp 30 Fische auf meinem Konto. Nur Harry war wieder nicht darunter.

Ein alter Bekannter mit 6 Pfund mehr seit dem letzten Wiedersehen

Diese Session erlaubte mir viel Experimente bezüglich Hakenköder und deren „Aufmachung“. Der Korda Infuza Pot wurde mit einigen ausgewählten Murmeln befüllt, die sogleich ein schönes öliges Bad nehmen durften. Mit verschiedenen Fischölen getränkt hatte ich meine Hakenköder einige Tage ziehen lassen – und dank Infuza suppt da auch nix mehr rum. Fischprotein, Lachs- und Sardinenöl machen sich besonders gut!!

Ölige Liquids setze ich bewusst nur im Sommer ein

Im Sommer definitiv kein falscher Schritt, ölhaltige Sachen einzusetzen. Was ich dann beim Fischen beobachten konnte, war die Tatsache, dass die gedippten Hookbaits wesentlich schnellere Bisse brachten!! Das ging innerhalb von 10 Minuten. Anderweitig lag die Rute mindestens eine Stunde.

Man kann nicht nur mit Farben schnelle Bisse erzwingen, sondern auch mit den richtigen Liquids und Attraktoren. Zugegeben, es gibt jede Menge Schrott, was da so am Markt angeboten wird. Doch einige Zusätze nehme ich vertrauensvoll mit ans Wasser. Denn natürliche, von Aminosäuren und anderen Fressstimulanzien strotzende Wässerchen werden eben von den Rüsslern da unten wahrgenommen und ohne großes Zögern gefressen. Die haben da Bock drauf.

Wie´s weiter geht?? Teil 5 über Harry folgt bald…seid gespannt!!

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