Bleibende Veränderung


Kein See bleibt gleich, kein Wochenende gleicht dem anderen: Die Parameter, die unsere Angelei beeinflussen, befinden sich in einem ständigen Wandel. Gerade jetzt im Herbst spüren wir das deutlich. Jedes Mal auf´s Neue verlangt die Natur, verlangen die Gewässer Anpassungen unsererseits, um ihre kostbaren Schätze für uns freizugeben. Ich fische jetzt deutlich tiefer als sonst im Jahr und konzentriere mich dabei  fast ausschließlich auf ein ganz bestimmtes Areal, in dem ich die Fische in diesem Herbst schon häufig ausfindig machen konnte. Gefunden hatte ich diesen interessanten Bereich auch in diesen „modernen Zeiten“ der Unterwasserkameras und 3000-Euro Echolote auf die alte Art: Durch simples Beobachten des Gewässers bei einer guten Tasse Kaffee im Morgengrauen. Interessanterweise ist dieses Areal in den Sommermonaten kaum produktiv gewesen und bringt erst jetzt sein wahres Potential zum Vorschein. Ob ich die guten Fangserien der letzen Wochen bei stupidem Beibehalten meiner bisherigen Futterplätze auch hingelegt hätte? Es darf gezweifelt werden.

 

 

Was die Montagen anbelangt, bleibe ich auch im Herbst meiner einfach gehaltenen Linie mit unkomplizierten No-Knot Rigs treu. Einzig die geliebten Inlinebleie musste ich aufgrund zahlreicher, frei treibender Krautfelder durch Safety-Clip-Montagen ersetzen, die das Blei nach einer gewissen Zeit notfalls freigeben könnten. Neu bzw. wieder in meinem Portfolio ist auch ein Vorfachmaterial aus Fluorocarbon, welches beim Werfen der Montagen weniger zu Verwicklungen neigt.

 

 

Futtertechnisch setze ich momenan noch auf Altbewährtes: VNX+, Mussle Insect & Red Spice Fish sind überwiegend im Einsatz. Gerne ziehe ich mir auch – gerade wenn ich nur noch kurze Zeit am Wasser bin – eine bunte Kugel auf´s Haar um in den letzten Minuten evt. doch noch einen schnellen Biss mitzunehmen. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass jetzt im Herbst auch die ach so vorsichtigen Fische hier eher „auf Risiko“ gehen und die Pop Ups bzw. Schneemänner einsaugen. Klar, schließlich brauchen auch sie schleunigst ihren Winterspeck.

 

 

 

Zusätzlich will ich in den kommenden Tagen und Wochen noch mit attraktivem, aber großen Futter versuchen ein oder zwei weitere Kracher zum Landgang zu überreden. Seit Monaten lachen mich schon die Riesenpellets an, denn spätestens jetzt ist deren Zeit gekommen: Mit kälter werdendem Wasser werden die löslichen Köder auf jeden Fall ihren Joker ausspielen können. Auch bei den Ködern wird es also heißen: Die Veränderung bleibt. Zuversichtlich freue ich mich auf die letzten Nächte des Jahres, wohlwissend, dass auch diese Ruckzuck vorbei sein werden und die nächste Saison mit all ihren Geheimnissen vor der Tür stehen wird. Warten wir´s ab!

 

Simon Gehrlein

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