Hexenküche: Geschüttelt, nicht gerollt ! – Teil 2

Weiter geht`s mit Part 2! Wer den 1. Teil noch nicht gelesen hat, hier geht es lang: https://www.successful-baits.de/hexenkueche-geschuettelt-nicht-gerollt-teil-1/

Die optimale Trocknung

Nach dem Kochvorgang sollte man die ummantelten Nüsse zum „Antrocken“ auf eine geeignete Unterlage legen. Jetzt ist darauf zu achten, dass die Nüsse nicht zu lange trocken, da sie sich sonst wieder zusammenziehen und die Ummantelung abplatzen kann. Zwei bis drei Stunden haben sich bei mir als ausreichend herausgestellt. Natürlich ist das auch von der Umgebungstemperatur und der Luftfeuchtigkeit abhängig. Wer regelmäßig einen Blick auf die Köder wirft, kann vermeiden dass diese weder noch zu feucht sind, noch zu trocken und die Nuss sich wieder „zusammenzieht“. Nach der Trocknung habe ich die ummantelten Nüsse nochmals mit verschiedenen Mehlen bestreut, um dem Aneinanderkleben vorzubeugen. Jetzt ist ein guter Moment, den Nüssen noch eine Extrabehandlung mit wasserlöslichen Zutaten zu verpassen! Diese werden perfekt an den heißen, dampfenden Nüssen kleben bleiben. Was ihr da nutzen könnt? Wir haben seit kurzem neue Mehle im Successful Baits Shop, unter dem Artikel gebe ich eine Linkliste.

Aufbewahrung und Haltbarkeit

Offensichtlich ist, dass die Haltbarkeit der ummantelten Nuss einige Probleme mit sich bringt. Während die Nuss selbst besonders in Melasse oder Wasser gelagert werden könnte, wäre für die Ummantelung der Entzug von Wasser am besten. Wir müssen uns vor Augen halten, dass Ummantelung und Nuss gegeneinander arbeiten, die Ummantelung entzieht nämlich der Nuss Wasser. Die Lagerung in Salz oder Zucker bringt das Problem mit sich, dass die feuchte Tigernuss nach ein paar Tagen wieder zusammenschrumpelt. Auch von der Haltbarmachung  durch Konservierer ist abzuraten. Die beste und sicherste Methode ist das Einfrieren. Das funktioniert wirklich gut solange man die Nüsse schon bald nach dem Auftauen verwenden kann und diese nicht gerade für einen zweiwöchigen Trip ins Auto laden will.

Fazit und zwei heiße Tipps

In der Praxis hat sich die ummantelte Nuss für einige Situationen bewährt. Besonders an heimischen Seen mit hohem Angeldruck setzte ich sie gelegentlich als gute Alternative zu herkömmlichen Ködern ein. Die Kombination von hoch attraktiver Hülle und knackigem Kern hat schon seinen Reiz! Für alle die verschiedene Futtermehle ausprobieren wollen, ihre Köder pimpen wollen ohne die Anschaffungskosten der kompletten Boilieküche zu haben. Das Schöne an diesen Ködern ist außerdem, dass man bei der Gestaltung der Zutaten praktisch freie Hand hat und insbesondere hochwertige Zutaten dorthin bringen kann, so sie gebraucht werden, nämlich direkt an die äußere Schicht der Köder!

Nicht geeignet sind die Nüsse für all diejenigen, die keine Möglichkeit zum Einfrieren haben oder lange Angeltrips planen, dafür ist der Köder einfach nicht lange genug haltbar. Sehr gerne hätte ich die Nuss auch in Frankreich eingesetzt, aber die Problematik der Haltbarkeit hat mir da wirklich einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auch der Aufwand sollte nicht unterschätzt werden, denn im Vergleich zum Boilierollen kann das Ummanteln für die gleiche Menge schon etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen. Und dennoch: Als attraktive aber krebsresistente Lösung vereint der überzogene Köder aber die Eigenschaft von Tigernuss und Boilie und kann – je nach Situation und Vorlieben – eine gute Ergänzung in der persönlichen Ködertüte sein.

Zwei heiße Tipps zum Schluss: Wer keine Tigernüsse mit der attraktiven, aber festen Haut überziehen will, der kann das Ganze auch einfach mal mit Boilies probieren. Das funktioniert nämlich genauso gut! Und wer gar keine Lust hat, den Kocher anzuschmeißen, der sollte mal versuchen seine Köder mit dem Partikel- und Pelletbinder und zugesetzen Additiven zu ummanteln – das geht deutlich schneller und das Zeug „klebt“ richtig gut!

Simon Gehrlein

Hier die Liste der Mehle, welche Mehle hoch attraktiv sind und noch einmal der Binder:

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