Zwischen Altweibersommer und Herbst – Teil 1

Ja, sie ist endlich da – die wohl fischträchtigste Zeit des Jahres! Herbst! Endlich!

Die Blätter verabschieden sich schon Richtung Boden von ihrem Geäst. Was das heißt? Raus ans Wasser! Wind, Regen und dazwischen doch ein, zwei erwärmende Sonnenstrahlen bestimmen jetzt den Tag. Der Sommer war wohl lang genug. In dieser heißen Zeit fehlte mir wahrlich die Motivation, ans Wasser zu gehen. Fangtechnisch läuft es im Hochsommer sowieso nicht so prickelnd. Dafür läute ich im Herbst die Offensive ein!


Stockfinstere Nacht – ich sitze in meinem Schlauchboot, mühe mich gegen angenehm warmen Südwestwind ab und bin heilfroh, mir doch noch schnell meine Regensachen umgeworfen zu haben. Ich lege meine Rute wieder akkurat am Spot ab, obgleich ich mehrere Versuche brauche, da der Wind es mir weiß Gott nicht einfacher macht. Zudem versuche ich Kopflampengefuchtel am Wasser zu vermeiden – besonders am Spot! Schon lange habe ich mir abgewöhnt, mit gefühlten 1000 Watt die verdammte Boje zu suchen und dann der Montage zuzuschauen, wie sie in die Tiefe taumelt. Da kann ich die Rute gleich ans Zelt stellen und die Nacht aufs Fischen verzichten. Vorsichtiges Auftreten zahlt sich aus – wie auch dieses Mal.

Ich kann den ersten Fisch auf meiner Habenseite verbuchen…

Nummer 1!

Ein guter Start wie ich finde, denn eigentlich bin ich schon zufrieden. An diesem Gewässer fische ich pro Session auf einen Fisch. Viele Aktionen sind hier nicht zu erwarten, zumal ich auch nicht die Chance zum Vorfüttern habe. Ich habe mir über die Jahre diese Einstellung aufgebaut. Ein Fisch und alles andere ist Bonus. Diese Einstellung verlangt auch von mir keinerlei nachlässiges Vorgehen am Wasser. Keine zweifelhaften Rigs, sondern altbewährte, die zuverlässig haken! Keine verbrauchten Haken, sondern ultrascharfe!

Mittlerweile schärfe ich jeden Haken!! Das gibt mir 120% Vertrauen!!

Lege ich meine Rute am Spot ab, so muss auch diese perfekt liegen. Auch wenn ich mehrere Versuche wie heute brauche. Selbstbestätigung macht sich erst dann so richtig in einem breit, wenn das akkurate Vorgehen auch fischträchtig ist.

Ich bin vollends davon überzeugt, diese Tage trotz mieser Wettervorhersagen ans Wasser gefahren zu sein, Doch was heißt hier „miese Wettervorhersagen“!? Wie bequem bin ich eigentlich geworden!? Ich fahre ans Wasser, um Fische zu fangen! Und es ist schließlich Herbst mit Regen, Sturm und ungemütlichem Wetter – Fangzeit! Eigentlich ein vollkommenes Gefühl, denn bei schönem, warmem, trockenem Wetter kann´s jeder. Und fast jeder macht es sich jetzt mit zunehmend kälteren Temperaturen zu Hause vor dem Kachelofen gemütlich. Ich bin alleine am See, Wind und Regen peitschen mir unaufhörlich ins Gesicht. „Jawoll“, denke ich mir! Da geht noch was!

…seid gespannt auf die nächsten Teile 😉

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