Kleine Fallen „große Wirkung“

Die letzten Tage war das Wetter hier oben im Norden wirklich herausragend gut, was für uns ausschlaggebend war es nach der Schule immer mal wieder mit der Stalkingrute an der Oberfläche zu versuchen. Bereits am ersten warmen Tag standen die Fische wie verrückt an der Oberfläche und wir konnten immer mal wieder ein paar schöne Fische an diesem See auf die Matte legen.

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(Die Fische Patrouillierten dicht am Ufer entlang.)

Als dann endlich Wochenende war beschlossen wir für eine kurze Nacht von Samstag auf Sonntag an den See zu fahren. Aus den Beobachtungen von den Vortagen war unsere Taktik folgende: Wir hatten 6 Ruten zur Verfügung. Jeder von uns beiden durfte an diesem See mit 3 Ruten fischen und da wir an den Vortagen keinen festen Standplatz ausmachen konnten und uns extrem aufgefallen ist, dass die Fische überall dicht am Ufer entlang zogen. Haben wir die Ruten um den ganzen See herum verteilt, da die Route der Fische anscheinend die Uferkanten waren, musste sich früher oder später an irgendeiner Rute ein Fisch aufhängen. Jede Rute bestückten wir mit einem kleinem hochattraktiven Solid Bag und warfen zu keiner Rute mehr Futter als eine Gesamtmenge von ca. 200 Gramm, weil uns sehr wichtig war bei nur einer Nacht die am Ufer entlang grasenden Fische Schnell abzupassen.

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(Kleine attraktive Solid Bags gefüllt mit Ready to Use Scoberry Stickmix, Milchpulver, gecrushte Scoberrys, GOO und Bait Aktivator.)

 

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(auffällig weiße Schneemann Präsentation am „stiff rig“ mit weichem Haar.)

Das wir mit dieser Taktik goldrichtig lagen durften wir schon ca. eine Stunde nach Ablegen der Ruten feststellen. Ein kampfstarker Fisch hatte sich den Scoberry Pop Up am hinged stiff rig schmecken lassen. Wir versuchten alles, um den Fisch von den im Wasser ragenden Bäumen fernzuhalten, trotzdem hatte der Fisch es geschafft, sich in einem der Bäume festzusetzen und ist deshalb leider Gottes ausgeschlitzt, was beim Angeln einfach dazu gehört: Mal gewinnst du, mal gewinnt der Fisch! So ist es nuneinmal! Die Fische schienen gut zu beißen und wir legten die Rute noch schnell vor Einbruch der Dunkelheit wieder raus.

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„behind the rods“

 

Um 2 Uhr Nachts bekamen wir dann erneut einen wirklich heftigen Run, der uns bereits bevor wir an der Rute waren, locker 30 meter Schnur von der Rolle riss. Wieder war es ein sehr kampfstarker Fisch der dem Gerät durch seine heftigen Fluchten und extrem starken Kopfschlägen wirklich alles abverlangte. Der Fisch war extrem ausdauernd und zog immer wieder Schnur von der Rolle, so dass der drill mal eben locker eine halbe stunde dauerte. Als wir ihn dann endlich im Kescher hatten war die Freude groß – ein makelloser Schuppi von 14 kg befand sich im Kescher, ein grandioser Start in die Session, was ein geiles Tier.

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(Ein Makelloser Schuppi konnte der kleinen Falle nicht wiederstehen).

 

Wir versorgten schnell den Fisch und wollten uns wieder auf die Liegen hauen und noch etwas Schlafen, aber denkste, nichts war mit Schlafen, die Fische waren mitten in der Nacht voll mit dem Laichen beschäftigt. Das Seerosenfeld was sie sich ausgesucht hatten war förmlich am Kochen – ein Fisch nach dem anderen durchbrach die Wasseroberfläche.

Mittlerweile war es vier Uhr Nachts und wir konnten einfach kein Auge zu bekommen. Doch was war das? Mitten in den Geräuschen der laichenden Fische auf einmal ein einzelner Piepser! Ein Moment der Stille kehrte ein… gefühlte 10 Sekunden lagen wir mit weit aufgerissenen Augen und jeden  jeden Moment bereit aufzuspringen unter unseren Schlafsäcken…und dann geschah es: Ein Fisch marschierte ab und das direkt auf der Rute, die vor dem Seerosen Feld lag. Gleichzeitig ertönte das Geräusch unserer Reißverschlüsse und wir eilten zu der Rute! Wieder ein kampfstarker Fisch – und was für einer: Ein bulliger Spiegler kam unter dem Schein unserer Kopflampen zum Vorschein, wir trauten unseren Augen kaum. Das Wiegen ergab satte 18,2 kg – ein richtig guter Fisch für das Gewässer.

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(„Kleine Falle Große Wirkung“ Groß im wahrsten Sinne des Wortes !)
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(Ein Dicker Milchner die Matte war voll !!!)

 

Nachdem wir den Fisch dann auch versorgt hatten und die Rute wieder lag, tat sich leider nichts mehr aber wir konnten wirklich mehr als zufrieden mit der ausbeute sein.

Tight Lines Niklas und Nils Wriedt

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