Krepel klatschen im Frühjahr Teil: 2

Im Ersten Teil habe ich Euch die letzten Wochenenden von meinem Start in den Frühjahr näher gebracht. Jetzt möchte ich von dem gleichen Wochenenden erzählen – allerdings aus einer anderen Sichtweise.

Ganz einfach - geflochtene Schnur und der Haken an freier Schnur ..

Wir konnten einige Fische auf der Oberfläche ausfindig machen und boten diesen ein paar Brötchenflocken an. Diese Art der Fischerei hat mich mal wieder dermaßen in ihren Bann gezogen, dass ich es nicht beschreiben kann. Der Puls steigt, man fühlt jeden Herzschlag und dann passiert es, der Fische zeigt sich das erste mal an der Oberfläche und saugt in unmittelbarer nähe ins leere. In diesen Augenblicken vergeht die Zeit wie im Flug, aber es fühlt sich wie in Zeitlupe an. Lieber rein holen und umlegen? Ist der Haken noch im Brötchen? Fragen über Fragen. Das Adrenalin steigt einem zu Kopf. Die Fische zeigten sich erneut an der Oberfläche und schlürften Flocke für Flocke ein. Wo bleibt meine Flocke, wann wird diese eingesogen? Irgendwann kommt denn der Punkt, an dem ein Fisch mit einem gezielten Flossenschlag Richtung Flocke rudert. Kurz davor macht er halt, schaut sich das ganze an und dann zieht er sich die Flocke rein. Anschlag, sitzt und schon beginnt der Drill zwischen Busch und Baum.

Das kleine Gewässer ist überseht mit überhängenden Büschen und Totholz – traumhaft und spannend zu gleich.

Bei dieser Art der Fischerei kann man einfach nicht wissen was passieren wird. Es kann, wie oben beschrieben passieren oder von jetzt auf gleich. Der zweite Fisch an diesem Wochenende dümpelte eine ganze Weile auf dem Grund. Nur der Blasenteppich hat seinen Aufenthalt verraten. Wie aus dem Nichts, ohne Vorwarnung, war die Flocke auf einmal verschwunden. Kein Kopf und kein Maul war zu sehen, der zog es sich einfach rein. Erneut begann ein geiler Drill zwischen dem ganzen Totholz. Die Fische waren zwar mehr als klein, aber das ganze an freier Leine ist unfassbar spannend.

Ich fischte so einfach wie es geht. Geflochtene Hauptschnur und ein direkt angeknoteter Haken. Nur mit einem Brötchen, Rute und Haken, Kescher und Kamera war ich unterwegs. Mehr brauchte ich nicht. Wir konnten innerhalb einer Stunde gleich drei Fische landen. Alle auf Brötchenflocke an freier Schnur. Der Spaßfaktor kam nicht zu kurz. Direkter kann man nicht am Fisch sein. Eines ist sicher, ich werde mir schnellstmöglich eine Stalkingausrüstung zulegen müssen. Zwei Tage am See zu sein war wirklich toll, aber der Spaßfaktor bei der Oberflächenfischerei ist nicht vergleichbar.

Das ganze hat mir mal wieder gezeigt, dass es nicht immer der große Bulle sein muss. Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich einen Fisch, den ich auf der Oberfläche gefangen habe, zwar nicht mehr oder weniger schätze, aber die Art der Fischerei stillt meine Instinkte anscheinend mehr als das „normale“ Fischen. Kein Wunder, wir sind halt Jäger und eines kann ich Euch sagen – DAS ist pures jagen.

Probiert es einfach mal aus. Früh aufstehen, die Fische suchen und schon kann es losgehen. Eine Erfahrung die jeder einmal gemacht haben muss. Dafür benötigt man auch kein besonderes Equipment. Standardrute, Standardhaken und Brötchen – auf geht’s.

Cheerio Marv

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