Let´s take a closer look 4

Wie versprochen gibt es heute noch drei weitere Topspots, die sich mit dem erforderlichen Aufwand fast überall finden lassen und an denen die von uns angebotenen Köder meist nicht lange auf einen Abnehmer warten müssen.

Lehmige Böden

Ich gebe zu, auch mit in den Teilen 1-3 genannten Hilfsmitteln nicht immer unbedingt einfach von Sandböden zu unterscheiden. Mit der Zuhilfenahme eines rau beschichteten Klopfbleis aber doch mit zumutbarem Aufwand identifizierbar sind lehmige Böden meiner Erfahrung nach fast allen anderen Böden überlegen. Im Lehm finden sich natürliche Leckereien aller Art wie Zuckmückenlarven und ähnliches Getier. Finde ich auf größeren meinst sandigen Arealen irgendwo eine -wenn auch oftmals kleine- Lehmansammlung, so muss ich nicht lange überlegen, wo mein Hakenköder zu platzieren ist.

Wer genau hinschaut erblickt den fast fließenden Übergang von Sand (rechts) und Lehm (Links). Eine in solchen Bereichen platzierte Rute liegt immer heiß!

Fresskrater

Sind die eindeutigsten und verräterischsten Spuren, die unsere Zielfische auf der Suche nach Fressbarem hinterlassen. Gerade in weichen Sediment- oder Schlammböden, sind die manchmal bis zu faustgroßen Krater kaum zu übersehen. Auch auf Sand- oder feinkörnigen Kiesböden, sind solche Krater auszumachen, in ihrer Eindeutigkeit jedoch meist nicht so klar. In den meisten Fällen kann man beim Anblick dieser Krater sogar erkennen, ob diese aus früheren Zeiten herrühren oder vielmehr neuen Datums sind. In letzterem Fall ist die Färbung der Krater meist von der sie umgebenden Grundfarbe verschieden -meist leicht schwarz. Bei älteren Kratern ist dieser Farbunterschied nicht mehr zu erkennen. Zusätzlich sind sie meist noch von einer sehr dünnen Algenschicht bedeckt.

Ein frischer Fresskrater. Gut zu erkennen ist die leicht dunklere Farbe des Krater. Dort wo so energisch gerüsselt wird muss jawohl ein Köder hin…

Schubberstellen

Kommen wir last but not least zu meinen absoluten Favoriten, den Schubberstellen. Ich muss gestehen diese recht plakative Bezeichnung nicht selber erfunden, sondern erstmals in Christopher Paschmann´s Buch „Karpfenzeit“ gelesen und diese aufgrund ihrer Originellität fortan in meinen Sprachgebrauch übernommen zu haben. Schon lange davor waren mir in meinen Gewässern unter Wasser liegende Äste aufgefallen, um die herum in oftmals kreisförmiger Ausformung der Gewässergrund wie blankgefegt, teilweise sogar kraterförmig mit Höhenunterschieden von bis zu 50cm vertieft war. Augenscheinlich Stellen, an denen die Karpfen versuchen, an ihnen haftende Parasiten und ähnliches mithilfe der dort befindlichen Äste „abzuschubbern“. Ich bin der festen Überzeugung, dass solche Plätze von den Fischen nicht zum Zwecke der Nahrungsaufnahme aufgesucht werden. Allerdings wird ein dort platzierter auffälliger Köder von vorbeikommenden Fischen selten ignoriert werden können. Finde ich eine solche Stelle, lege ich immer sofort eine Rute mitten in den „geschubberten“ Krater kurz vor den Ast. Auch hier können alte von aktuellen Stellen anhand der Farbe unterschieden werden. Während ältere Schubberstellen meist zwar eine Vertiefung um den Ast herum aufweisen, ist die Färbung des Kraters dem des umliegenden Grundes ähnlich. Bei aktuellen Stellen, leuchtet der durch die regelmäßig dort schlagenden Fische blankgefegte Boden oftmals wie wir zu sagen pflegen „atomgelb“ und ist deswegen sehr auffällig und dementsprechend leicht zu finden.

Eine nahezu kreisrunder Krater in dessen Mitte ein Ast den Fischen die Möglichkeit gibt sich zu „kratzen“. Solche Schubberstellen sind absolute Hotspots und funktionieren auch ohne wochenlange Vorfütteraktionen hervoragend

Ich hoffe euch hat die Serie gefallen. Vielleicht konnte der ein oder andere von euch ja etwas für seine Angelei mitnehmen und hat Lust bekommen, auch einmal einen genaueren Blick unter die Wasseroberfläche zu werfen um sich so den ein oder anderen Bonusfisch zu ergattern.

Dieser 20kg+ Spiegler kam um sich zu Kratzen, konnte die auf der Schubberstelle platzierten Tigernuss/VNX-Schneemann aber einfach nicht liegen lasse…

 

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