Der Feederfuzzi auf Reisen …

Wenn einer eine Reise tut dann kann er was erleben … so lautet schon ein altes Volkslied. So erging es mir auch im alten Jahr. Der Urlaub stand vor der Tür und ich freute mich schon seit längerem Familie und Freunde, in meiner mittlerweile gefühlten zweiten Heimat, wiederzusehen. In den letzten beiden Jahren hatte ich meine Fühler schon etwas ausgestreckt, um Angelmöglichkeiten in Kolumbien auszukundschaften, das aber jedoch nur mit sehr mäßigem Erfolg, da meine Spanischkenntnisse nicht wirklich die besten sind. Also versuchte ich an einigen Seen im Umkreis, die wir mit der Familie besuchten, Informationen in dort ansässigen Lokalitäten zu erfragen, da ich an den Seen leider nie jemanden Angeln sah. Man sagte mir dass dort nicht viel geangelt wird und wenn meistens nur auf Forellen. Forellen angelt man in Kolumbien meistens genauso wie hier in Put & Take Gewässern, um diese im Anschluss dort auch direkt auf den Grill zu werfen. Okay, dann halt Forellen! Ich war schon ein wenig verwundert dass in diesen herrlichen Seen nur Forellen vorhanden sein sollten, aber egal, die Hauptsache irgendwas zubbelt an der Rute. So verbrachte ich die letzten beiden Urlaube damit den Kolumbianischen Forellen auf die Schuppen zu rücken, zur Freude meiner Schwiegermutter, da sie diese gerne isst.

Das war auf dem Stausee im Jahr zuvor, bevor ich wuste das es hier auch was anderes gab als Forellen.

Aber in diesem Jahr sollte einiges anders werden. Durch Zufall, dem Internet sei Dank, bin ich über YouTube auf jemanden gestoßen, der so wie es scheint in Kolumbien angelt. Ich schaute mir einige seiner Videos an und stellte fest dass es wohl anscheinend in einigen Gewässern rund um die Hauptstadt Bogota Karpfen geben sollte. Ergo schrieb ich ihn einfach einmal an, sein Name war Jean.  Mit Googel Translator und meinem Indianer Spanisch haben ich es den geschafft einen ersten Kontakt herzustellen. Gott sei Dank sprach er auch ein recht gutes Englisch, was die Kommunikation zwischen uns beiden natürlich enorm erleichterte. Es ist wirklich nicht einfach ohne Spanisch in Kolumbien klar zu kommen, leider sprechen dort die meisten keine zweite Sprache. Die Kommunikation war zu Beginn recht schleppend, da dies meist nur per Mail erfolgte, etwas später half mir meine Frau auf die Sprünge und meinte warum ich nicht per WhatsApp mit Ihm schreiben würde. Ja ja, manchmal liegt das Einfache so nah. Jetzt nahm die Sache Fahrt auf und der Informationsaustausch kam voran. Er bot mir sogar an das er mich mit zum Fischen nehmen würde, da er in dem Zeitraum ebenfalls Urlaub hat. Da ich mittlerweile über Ihn eine Menge Informationen über das Angeln in Kolumbien erhalten hatte, sollte es zu den beiden Terminen einmal auf Karpfen in einem nahgelegen Stausee gehen, und der zweite Tripp sollte zum Fliegenfischen auf Forellen in einem Bergfluss sein. „Fliegenfischen“ oh man, das hatte ich jetzt nicht wirklich auf dem Programm. Mein Geraffel zum Fliegenfischen liegt glaube ich schon seit gefühlt 15 Jahren irgendwo im Keller, das wäre recht teuer und kompliziert wieder auf einen brauchbaren Stand zu bringen, zumal ich eh lieber mit der Spinnrute fischen wollte. Ich versuchte ihm schonend zu erklären das Fliegenfischen nicht wirklich mein Ding wäre und ob es nicht noch was anderes dort zu tun gäbe. „Na klar …“ bekam ich zur Antwort „Ich hab auch ein Boot und wir können auf einem Hochgebirgssee auf Forellen Schleppfischen…“. Das gefiel mir wesentlich besser als den ganzen Tag ein Federbüschel mit Haken an einer Wäscheleine durch die Luft zu peitschen, die Fliegenfischer mögen mir das bitte nachsehen.

So einmal Karpfen und einmal Forellen, und was nehme ich nun dafür mit?

Die Frage war nicht so einfach zu lösen. Südamerika … Flugzeug … Zoll … Gepäcklimit … na tolle Wurst!

Für das Forellenangeln kein Problem, dafür hatte ich mir bereits die beiden Jahre zuvor ein paar Reiseruten besorgt und eine kleine Kollektion an Kunstködern zusammengestellt. Den Deeper nehme ich natürlich auch mit, um mir schneller ein Bild von dem Gewässer machen zu können. Der hatte mir bereits die beiden Jahre zuvor gute Dienste an dem Stausee geleistet, den ich dort bereits befischt hatte, ich hatte sogar die Möglichkeit diesen mit einem Boot zu befischen. Meine Fangerfolge dort waren aber trotz Boot sehr spärlich, was Jean nicht sonderlich wunderte, nein er war sogar überrascht das ich dort überhaupt was gefangen hatte. Soviel zu Gewässerkenntnissen wenn man den Schankwirt vom Dorf fragt und keinen der sich auskennt. So nun das Karpfentackel, logisch Keller voll davon aber die Ruten waren ein Problem. Alles über 140cm wird bei der Lufthansa echt teuer, und sobald dies als Angel oder Sportgepäck deklariert wird kostet der Spaß nochmal extra. Das muss irgendwie mit in eine der Koffer, da aber war wieder das Problem Frau mit Kind hat Priorität, sprich wenn ich nur mit zwei Unterhosen und n’em T-Shirt für 4 Wochen klar komme kann ich alles an Angelzeug mitnehmen. Hach ja, man hat es nicht leicht, egal wie man muss Abstriche machen, ergo hab ich den Trolly, Liege, Rod Pod und das Zelt Zuhause gelassen 😀

Aber Scherz beiseite, ich hab glücklicherweise ein Satz Karpfenruten im Netz gefunden die den Job meistern sollten. Die Fa. BAT hat ein paar Reiseruten im Programm mit 2 3/4lbs die auch prima in einen Koffer passen. Diese sind 6-Teilig und haben nur eine Transportlänge von 89cm, perfekt.

Aber was wäre der Feederfuzzi ohne seine Feederrute, das ging natürlich nicht, da muss auch noch eine Lösung, sprich Feederrute, für gefunden werden. Und das war wirklich nicht so einfach, find mal so n’en Stecken gut und günstig mit einer Transportlänge von unter einem Meter. Ich war schon kurz davor zwei von meinen Ruten zu zersägen, das muss doch zu machen sein. Geht auch, ich hatte irgendwie total verpeilt das meine kleine Tochter auch ein Freigepäck hatte. Juhu, jetzt schnell ein Transportrohr und es darf nix länger sein als 1,40m, das machte die Sache natürlich wesentlich einfacher.

Da sind sie meine beiden Reisefeederuten ….

Alles an Tackle war endlich zusammen, jetzt muss ich nur noch herausfinden was ich zum Karpfenfischen an Ködern mitnehmen darf. Ihr glaubt es nicht, dazu steht nirgendwo was geschrieben. Sind ja keine Lebensmittel oder doch??? Trotz vielen Nachfragen bekam ich keine wirklich aussagefähige Antwort auf diese Frage, ergo trial and error, kann nicht mehr als beim Zoll hängen bleiben. Allerdings wollte ich mich auf nur wenige spezifische Sachen beschränken und den Rest zum füttern irgendwie vor Ort besorgen.

Ich musste eh noch vor meinem Urlaub bei Chris im Laden vorbei schauen, da wollte ich mich noch mit ein paar Kleinigkeiten eindecken. Wieder mal die Qual der Wahl, was soll ich mitnehmen, ich glaube das kennt jeder Angler, nur nicht genau das zu vergessen was man den am Wasser schmerzlich vermisst. Keine Experimente, meine Wahl fiel deshalb auf eine Dose mit 12mm Ananas Pop Ups, die laufen immer und überall, durch die gelbe Farbe auch gut kombinierbar mit einer Maiskette. Danach wanderten ebenfalls noch eine Dose 10mm Muschel Insect und Scoberry als Popup und Sinker in den Korb, das sollte als Hakenköder reichen, denn füttern wollte ich ausschließlich mit Mais. Ihr fragt euch vielleicht warum ich keinen Beutel Boilies mit eingepackt habe, als erstes war ich mir nicht sicher ob ich das durch den Zoll bekommen würde, und als zweites, ich habe schon öfters erleben dürfen das an einem Gewässer wo Boilies unbekannt sind die Fische darauf überhaupt nicht oder nur schlecht ansprechen. Das letzte was mit auf die Reise gehen sollte waren Pasten, die wir jetzt neu im Programm haben, auch hier hatte ich bedenken das diese den Zielort erreichen würden aber das war mir der Versuch wert. Gerade Teig mit seiner hohen Löslichkeit und weichen Eigenschaft wird meist sehr schnell als Futter angenommen. Jetzt fehlten nur noch ein paar Kleinigkeiten aus dem Tackelbereich, das sollte es den endlich gewesen sein.

In den nächsten Tagen war ich damit beschäftigt alles was ich mitnehmen wollte irgendwie in einen transportfähigen Zustand zu bekommen, leicht gesagt schwer getan, da muss ja noch Platz im Koffer bleiben für die beiden Unterhosen. Drei Tage vor Abreise schrieb ich nochmals mit Jean wann und wo wir uns vorher treffen würden, um im Detail zu besprechen was wir an den beiden Tagen machen wollten. Er fragte mich ob ich nicht Lust hätte an einem Stadtgewässer in Bogota ein paar Stunden mit ihm zu fischen, dort hätten wir den genug Zeit alles zu bequatschen, der See sollte voll sein mit kleinen Wildkarpfen und Giebeln. Da ließ ich mich natürlich nicht lange bitten und sagte zu, die Gelegenheit wollte ich mir nicht entgehen lassen.

Der Tag der Abreise war endlich da, ich hatte auf der Arbeit schon allen frohe Festtage gewünscht und einen guten Rutsch, was die meisten meiner Kollegen damit beantworteten „wie schon wieder nach Kolumbien …“, na ja das Land hat noch viele Sehenswürdigkeiten die ich noch nicht gesehen hatte, und dieses Mal sollte ich auch noch neue Gewässer kennenlernen.

Um 5:00Uhr klingelte am 9’ten Dezember der Wecker zum Take off! Ich wollte um 6:00Uhr am Park and Ride sein, damit wir mit dem ganzen Gepäck und einem Baby alles in Ruhe auf den Weg bringen konnten. So da waren nun 4 Koffer, ein Transportrohr, ein Buggy und zwei Rucksäcke + Tasche die mit wollten. Junge Junge, das wird eine logistische Meisterleistung werden. Irgendwie hab ich aber alles in die Karre bekommen plus Frau und Kind. Am Flughafen angekommen die Koffer aufgegeben und das Rohr noch zum Sondergepäckschalter gebracht, jetzt kann die Reise losgehen, und hoffentlich kommt alles an.

Nach 16 Stunden Flug, um 19:00Uhr Kolumbianischer Uhrzeit, landeten wir endlich in Bogota. Wir waren echt froh als wir endlich bei meinen Schwiegereltern in Auto saßen und nach einer Stunde Fahrt zum Haus der Eltern endlich ein Bett in Reichweite war. Das ist wirklich das einzige Handicap am Ganzen, diese Tortur mit dem Hin- und Rückflug und der Jetlag. Aber das Klima und wunderschöne Wetter in diesem Land machen das natürlich schnell wieder weg, nicht zu vergessen meine Familie und Freunde die uns einen herzlichen Empfang vorbereitet hatte.

Nach drei Tagen Erholung und Entspannung von der Flugreise war es endlich so weit, ich sollte mich heute mit Jean treffen um in seinem Stadtgewässer zu fischen. Ich war natürlich gespannt was mich dort erwartete. Zuvor musste ich jedoch noch ein kleines Problemchen lösen, das war das Anfuttermaterial! Da ich wusste dort sind viele kleine Karpfen, wollte ich dort nur etwas Feedern und nicht gleich schweres Geschütz auffahren. Also ab in den nächsten Supermarkt um zu sehen was die Kolumbianische Theke so her gibt, um Material  für meinen Feederkorb zusammen zu bekommen. Tja in Deutschland leichteste Übung, da kennt man seine Quellen, hier jedoch sieht die Welt anders aus. Die Kolumbianer verstehen unter Brot („Pan“) das was wir mehr oder weniger als Weißbrot bezeichnen,  hier werden „Arepas“ gegessen, das sind gebackene Maisfladen. Das bedeutet Maismehl kein Problem, da in allen Variationen vorhanden. Allerdings braucht es etwas mehr als nur Mais, wie komme ich an Zwieback, Paniermehl oder Biskuit? Shit happens … da hatte ich nicht mit gerechnet. Also besuchten wir einen Markt der auch internationale Lebensmittel im Programm hat, dort wurde ich dank der Mithilfe meiner Frau endlich fündig. Es war zwar nicht genau das was ich gesucht habe aber mit etwas gutem Willen sollte sich was Brauchbares zusammenrühren lassen. Nach der dritten Versuchsmischung hatte ich endlich einen guten Mix auf die Beine gestellt der meinen Anforderungen gerecht wurde. Etwas trockener sollte er gut im Feederkorb zu fischen sein,  und wenn ich mehr Flüssigkeit zufüge hält die Mischung auch im Methodblei. Das ganze verfeinerte ich noch mit etwas flüssiger Vanille, jetzt war ich gespannt wie das Futter arbeitet und bei den Fischen ankommt. Noch zwei Dosen Mais und ein halbes Toastbrot sollten neben meinen mitgebrachten Minibolies und Pasten die Auswahl an Hakenködern vervollständigen.

Alles was ich gefunden hatte um mir meinen „Exito“ Mix zu basteln, so hieß der Supermarkt bei dem ich die Sachen gekauft hatte 🙂
Zwiebackmehl gab es keins fertig … Gott sei dank hat meine Schwiegermutter was zum mahlen am Start.
Das war alles was ich dort an Aromen auftreiben konnte, aber war nicht schlecht das Zeug.
So sah der fertige Mix aus … hat funktioniert.

Jean wollte mich um 8:00Uhr morgens bei meinen Schwiegereltern abholen und danach zu dem besagten See fahren. Ich war gespannt auf ihn, ich denke Jean genau so auf mich, was würde der andere am Wasser wohl so anstellen.

Warten auf das Christkind … schön bei 18° am Morgen vor der Tür warten … ein Tag voller Fische und Sonnenschein was braucht Mann mehr.

Er hatte mich, als ich noch in Deutschland war, gebeten ihm einen günstigen Bissanzeiger mitzubringen, er meinte eine Version die man an einer Rute montieren kann. Ich habe den versucht ihm zu erklären das man hier sowas nur noch selten benutzt und ihm ein Bild geschickt, sowie einen Link, wo er sich aktuelle Modelle einmal ansehen konnte. Er war begeistert, fragte jedoch gleich was der Spaß kostet. Ich sagte Ihm das solle nicht seine Sorge sein, ich würde schon was für ihn finden. Damit überreichte ich ihm mit den Worten „merry christmas, an early present for you“ ein Set Funkbissanzeiger,  welches ich von einem guten Angelfreund günstig übernommen hatte. Dazu natürlich noch ein paar Banksticks und Hänger, weil sowas gibt es hier auch nicht käuflich zu erwerben. Er war wirklich begeistert, das hatte er nicht wirklich erwartet, wir bauten sofort alles zusammen damit es ausprobiert werden konnte. Karpfenangeln und Montagen, so wie wir sie benutzen, waren ihm fremd, er nutzte sein sogenanntes „Korea Rig“. Das waren 6 Haken an 6 Vorfächern zusammen gebunden, wobei ein Haken ein etwas längeres Vorfach besitzt auf welches er zwei Maiskörner steckte. Um die restlichen Haken kam ein Teig, welcher nach seinem Geheimrezept zusammengeknetet wurde. Sah recht abenteuerlich aus, fing aber seine Fische wie ich später sehen konnte. Okay, das ist nicht gerade das was wir unter Fischfreundlich verstehen aber andere Länder andere Sitten, auf jeden Fall stand für Jean Catch & Release an erster Stelle. Natürlich wurde jetzt auch mein mitgebrachtes Equipment begutachtet, natürlich auch die Frage „wie nur ein Haken …“? Eine Feederrute in Funktion hatte er auch noch nie gesehen, und dass ich keine 6 Haken brauche um einen Fisch zu fangen hat er später oft genug gesehen. Ich suchte mir einen Platz aus an dem ich in der Nähe einer kleinen Insel im See fischen konnte, er befischte eine Stelle relativ mittig im See.

Die Insel … sogar mit Springbrunnen 🙂

Auf los ging’s los, ich war noch beim vorfüttern, in dem ich ein paar Körbe mit meinem Futter und etwas Dosenmais auf meinen Platz verteilte, da hatte er schon die ersten beiden Fische am Band. Zwei schöne große Giebel die er auf sein „Korea Rig“ gefangen hatte.

Zwei schöne Giebel …

Später hab ich auch verstanden warum „Korea Rig“, das hatte er wohl von ein paar Koreanern übernommen, die auf diese Art in ihrer Heimat fischten.

Das berüchtigte „Korea Rig“

Bei mir tat sich noch nix aber in der Ruhe liegt die Kraft.  Jean stand gerade neben mir und erklärte, dass da wo ich fischen würde ein guter Platz ist, da zog es auch schon meine Feederspitze krumm. Ein schöner kleiner wilder Schuppmann, das sollte der erste Karpfen sein den ich über den Kescher führen konnte, ich freute mich natürlich wie ein Schneekönig. Der erste Karpfen auf einem anderen Kontinent, das ist schon was!

Der Bann war gebrochen und die Fische stellten sich auf mein Futter ein, dann ging es Schlag auf Schlag. Auch Jean fing seine Fische, was ich am Klingeln seiner Bissanzeiger hinter meinem Rücken in schöner Regelmäßigkeit hörte. Die Zeit verflog und wir hatten bereits Mittag, ich hatte vor lauter Fisch komplett die Zeit vergessen. Jean kam zu mir rüber und sagte ich soll alles einpacken er hätte langsam Hunger. Und nach dem Essen sollten wir auf die andere Seeseite wechseln. Okay, das hatte ich verstanden, auch sollte man hier nichts einfach mal am Wasser stehen lassen, die Wahrscheinlichkeit ist groß das es schneller als man denkt Beine bekommt. Mittlerweile hab ich mich damit abgefunden das hier andere Sitten herrschen, und wie man hier so schön sagt „gib keine Papaya …“ sprich „Gelegenheit macht Diebe“!

Der See befand sich übrigens auf dem privaten Clubgelände einer Bank, dort konnten alle Angestellten und deren Familienmitglieder ihren Freizeitaktivitäten nachgehen. Es gab dort alle möglichen Sportaktivitäten die man ausüben kann, sowie auch Kinderspielplätze und sogar eine Kantine. Nach dem verstauen unserer Angelsachen haben wir diese den auch besucht. Hier gab es einiges zur Auswahl für einen schmalen Taler, umgerechnet haben wir glaube ich 4€ für ein Essen inkl. Getränk bezahlt. Das ist wohl ein Spezialpreis extra für die Angestellten der Bank.

So gestärkt packten wir wieder unsere sieben Sachen und wanderten auf die andere Seeseite. Ihr fragt euch jetzt sicherlich warum Platzwechsel, hab ich auch in erster Instanz, weil der alte Platz lief eigentlich sehr gut. Auf meine Frage warum wir wechseln erklärte mir Jean  dass auf der anderen Seite der See wohl tiefer wäre und das man vor dort aus auch direkt an der Insel fischen konnte. Na okay, er kennt das Gewässer besser, einziges Handicap war wir saßen direkt auf einem Rundweg um den See und hatten einen Zaun vor uns, der ein normales aufbauen der Ruten unmöglich machte. Dann werden die Ruten halt zur Bisserkennung an den Zaun gelegt, ein bisschen unkomfortabel aber das spart den Rutenhalter.

Der Insel Hotspot … brachte Aktion sofort nach dem ersten Wurf

Und Jean behielt recht, der Platz an der Insel brachte auf Anhieb mehr Aktion als vorher. Ich fing Fisch auf Fisch an der Insel, während es bei Ihm im Kanal zwischen der Insel relativ ruhig blieb. Er sagte mir jedoch dass er dort größere Fische erwartet, leider ging der Plan an dem Tag nicht mehr auf. Gegen 18:00 Uhr packten wir ein, das ist die Zeit wenn es dunkel wird. Ich habe die Fische später nicht mehr gezählt, irgendwann nach dem 30’igsten hab ich aufgehört.

Diesmal war ein ein schöner Giebel.

Bei Jean lief es am Anfang gut, nach dem Wechsel auf die andere Seite wurde es allerdings ruhig um Ihn und er machte ein feines Nickerchen.

Jean im relaxing Modus … so macht Angeln spaß 🙂

Aber es freute ihn dass ich gut gefangen hatte und er war sehr gespannt was ich beim nächsten Trip an den Stausee so anstellen würde. Dort sollte es auch auf Karpfen gehen, er sagte mir jedoch direkt dass ich dort nicht mit so vielen Fischen rechnen sollte wie an dem Stadtgewässer. In der Regel fängt man dort 2-3 Fische am Tag, die sollten jedoch etwas größer sein als die die wir heute gefangen hatten. Ich war gespannt, wir quatschten noch auf dem Rückweg über alles Mögliche, auch das er in der ersten Januarwoche im neuen Jahr noch einen Trip zu einem Fluss geplant hat, der im Dschungelgebiet von Kolumbien liegt. Wenn ich mehr Zeit zur Verfügung gehabt hätte wäre ich dabei gewesen, dort sollte es auf Barsche gehen, um es genauer zu sagen Peackoc Bass. Na mal sehen, nächster Urlaub vielleicht!

So wem mein Geschreibsel bis jetzt gefallen hat … der zweite Teil der Story geht über das angeln an dem Stausee, wunderschön gelegen zwischen den Bergketten der Cordillera.

Insofern erst einmal .“Hasta luego …“ bis Teil Zwei euer Feederfuzzi Marcus!

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