Winterraffinessen – Particle Maggot Rig

Maden sind ein unwiderstehlicher Köder für so gut wie jeden unserer heimischen Friedfische mit einer großartigen Eigenschaft. Sie sind ein in der Anschaffung günstiger Lebendköder und in so gut wie jedem Angel-Fachgeschäft oder gut sortierten Tierladen erhältlich. Die hier zu Lande am häufigsten industriell gezüchteten und im Handel käuflich zu erwerbenden Madenarten sind Pinkies und die Fleischmade. Hierbei handelt es sich um die Larve der Schmeißfliege. Die Frische der Maden erkennen wir an einem schwarzen Fleck auf der Oberseite des Körpers, bei dem es sich um die Abbildung von Nahrungsresten handelt. Es gilt die einfache Faustformel „je größer der Fleck, desto frischer die Made.“

Maden knete ich ebenfalls gerne in meinen Teig ein. Deren quirlige Bewegungen sogen für eine beschleunigte Auflockerung der Teigstruktur und fördern den Löseprozess der Attraktoren. Diese kleinen Madenpakete bringe ich mit Hilfe von PVA Mesh (fast melt) in unmittelbarer Nähe zu meinem angebotenen Hakenköder an meinen Angelplatz.  

Präsentation

Ziemlich sicher haben wir alle in unserer anglerischen Laufbahn das eine oder andere Mal ein paar Maden auf unserem Haken gefischt und mit großer Wahrscheinlichkeit auch den einen oder andern schönen Fisch gefangen. Daher präsentiere ich meinen Hakenköder sehr gerne in Kombination mit Maden. Der attraktive Nährwertgehalt des ausströmenden Madensafts wirkt wahrlich wie ein Magnet auf unseren Zielfisch. Mit einfachen Hilfsmitteln ist es uns möglich, Maden äußerst attraktiv am Haar zu fischen. Kombiniert mit Boilies oder raffiniert am ausbalancierten Faik Partikel Rig. Hier zwei meiner beliebtesten Präsentationsmöglichkeiten:

„Der Maggot-Clip“

Für die einfache Präsentation verwende ich handelsübliche Madenclips. Diese Clipse ermöglichen es mir, eine beliebige Anzahl an Maden am Haar zu präsentieren. Möchte ich die Maden als Topper über einem Boilie oder Wafter anbieten, fungiert der Clip idealerweise auch als Boiliestopper. Auch das einfache Maggot-Rig können wir mit wenigen Handgriffen ein wenig attraktiver machen. Durch die Verwendung von bunten Pop Ups oder Waftern erzeugen wir im Handumdrehen einen hervorragenden visuellen Reiz.

„Particle Maggot-Rig“

Das von mir gefischte Partikel-Maggot-Rig ermöglicht es, auf eine feine Art, einen Lebendköder in Kombination mit Fake-Partikeln zu fischen. Mit diesem Rig versuche ich allen Eventualitäten aus dem Weg zu gehen und unter Wasser so wenig Scheuchwirkung wie nur möglich zu erzeugen. Die Reduktion der Scheuchwirkung erlange ich durch auftreibende Fake-Körner, gefischt an einem steifen D-Rig gebunden aus Fluoro-Carbon Material. Alternativ lässt sich dieses Köderpaket auch mit dem German-Rig fischen. Somit erziele ich einen gleichwertigen Effekt wie bei der Präsentation eines Wafters. Der Köder läuft frei auf dem gebundenen -D- und kann sich durch die auftreibenden Eigenschaften der Fakepartikel leicht vom Grund anheben und schwebt über dem Haken. Somit wird aus der Perspektive des Karpfens, die Sicht auf den Haken stark durch das Köderpaket reduziert und die Nahrungsaufnahme geschieht ohne jeglichen Argwohn.

Und so wird’s gebunden

Auf das Binden eines herkömmlichen „D-Rig“ oder „German-Rig“ möchte ich an dieser Stelle nicht weiter eingehen. Hierfür gibt es bereits unzählige Anleitungen auf YouTube und anderen Plattformen.

Hier geht es ausschließlich um das Köderpaket, welches an dem -D- angeködert wird, dessen Aufbau sowie benötigten Materialien.

Benötigtes Material

  • Baitfloss
  • Plättchen-Friedfischhaken Gr. 14-18
  • Fake Partikel auftreibend
  • Feuerzeug
  • Ködernadel
  • Spitzzange
  • D-Rig oder German-Rig
  • Maden/Faik-Maden

Schritt 1

Wir schneiden ca. 15 cm von unserem Baitfloss ab und binden unseren Plättchen-Friedfischhaken mit dem standard Plättchenhakenknoten an eines der Enden.

Tipp: Vor dem Zuziehen des Baitfloss, den Knoten gut anfeuchten.

Je nach Eigenschaft des Materials weist es durch seine raue Oberfläche ggf. schlechte Rutscheigenschaften auf. Nach dem Zuziehen des Knotens drücken wir den Widerhaken mit einer Spitzzange oder einem Multitool fest an dem Hakenbogen an. Somit erleichtern wir uns das spätere Ein- sowie Ausdringen des Hakens in unseren Fakepartikel. Im Anschluss wählen wir nach Belieben die zu verwendenden Fake-Partikel aus und ziehen sie mit einer spitzen Ködernadel auf unser Baitfloss. Dabei ist zu beachten, dass der Hakenschenkel so weit in den Partikeln zu versenken ist, bis die Hakenspitze leicht in der Oberfläche der Partikel eindringt.

Schritt 2

Im zweiten Schritt benötigen wir ein fertig gebundenes IQ-D oder German-Rig.

Nachdem wir die Fake-Partikel auf das Baitfloss gezogen haben und den Hakenschenkel bis hin zum leichten Eindringen der Hakenspitze in unseren Köder hineingezogen haben, schneiden wir das Ende des Baitfloss etwa zwei cm vor den Partikeln ab. Im Anschluss flämmen wir den Rest des überstehenden Baitfloss ab und drücken das durch die Erwärmung noch flüssige Ende an den Fake-Partikeln fest. Somit entsteht eine schöne platte Wulst am Ende, die ein Herunterrutschen der Partikel verhindert. (Bild 4)

Schritt 3

Im letzten Schritt ziehen wir den Friedfischhaken wieder leicht aus den Partikeln heraus und drehen ihn zur Seite. Hierbei sollte mit etwas Gefühl agiert und darauf geachtet werden, dass die an geflämmte Baitfloss-Wulst nicht aus den Partikeln herausgezogen wird. Jetzt haben wir die Möglichkeit, nach Belieben Maden auf den Hakenbogen zu ziehen (Bild 5). Je nach Bedarf, können wir auch weitere farbliche Aspekte setzen, indem wir eingefärbte Fake-Maden mit auf den Haken stechen. Bei einer Friedfischhakengröße Nr. 14, verwende ich zwischen 3 – 5 Maden. Jetzt wird die Hakenspitze wieder in den Fake-Partikeln versenkt und zu guter Letzt drehen wir das gesamte Köderbündel auf die Baitschraube des -D- Rig. Schon ist mein bevorzugtes Fake-Partikel-Maggot Rig fertig für seinen Einsatz.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachbauen dieses Rigs oder beim bauen einer eigenen Variante, falls ich eure Kreativität mit dieser Idee geweckt habe.

Gruß Alex Heimann

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