Die Hölle auf Erden Teil: 1

Ja, ein gewagter Titel und ein fraglicher zugleich. Die Hölle auf Erden erlebte ich in diesem Jahr. Kein Jahr war so schlecht, kein Jahr war so erfolglos und kein Jahr war so beeindruckend wie dieses Jahr. Es gibt immer verschiedene Betrachtungsweisen um einen Vorfall bzw. eine Situation zu beurteilen. Wenn man die Statistik beurteilen würde, dann wäre dieses Jahr, mit ein paar Ausnahmen, wirklich nicht erwähnenswert, aber dafür gibt es einige andere Sachen, die dieses Jahr zu einem besonderem gemacht haben.

Zufriedenheit und „Erfolg“ liegt immer im Auge des Betrachters und kann nicht pauschaliert werden.

Ich würde sagen, dass ich das ganze Jahr in drei unterschiedliche Phasen einstufen könnten. Die erste Phase war die Überraschung, überrascht wie schlecht es laufen kann. Die zweite Phase war die Erkenntnis, erkennen was geändert werden musste. Die letzte Phase waren die Änderungen, weil ich viele Vorgehensweisen und Ansichtsweisen geändert habe.

Unterm Strich muss ich sagen, dass ich mir viel, viel zu viele Gedanken über unwichtige Sachen gemacht habe. Das Entscheidende und Wichtige habe ich einfach aus den Augen verloren. Ich habe nicht mehr mitgezählt, als die Anzahl der Blanknächte im zweistelligen Bereich verschwand. Es gab nichts, dass ich nicht versucht habe. Am Anfang habe ich mich noch aufgeregt, aber genau das ist der falsche Weg. Sich damit abfinden, sich damit arrangieren und die Sache letztendlich angehen und ändern. Es war eine schöne Zeit als mal nichts voran ging, weil ich dort endlich aufgewacht bin. Sich selbst setzt man öfter unter Druck als man unter normalen Umständen merkt bzw. sich selbst eingestehen würde. Erst als ich mich selbst lockerer gemacht habe, kamen die richtigen Ansätze und der Erfolg nach und nach auch wieder.

Ich verwendete wieder Futter dem ich vertraute. Die guten alten Holli Rhone und Birdfood rot. Besonders der Birdfood rot begleitet mich seit dem ich mit dem Karpfenangeln angefangen habe. Egal wo, egal wann, diese Teile haben immer Fisch gebracht. Die besten Erfolge konnte ich schon immer mit einfachen Mitteln erzielen. Hier noch ein Maiskorn, da noch ein bisschen ummanteln und am Ende noch eine kleine Hand Pellets? In den meisten Fällen konnte ich feststellen, dass einfach nur mit dem Wurfrohr verteilte Knicker die beste Methode darstellten. Auch diesmal funktionierte es wieder. Kopf aus, Wurfrohr in die Hand und ab ging es schon. Der Bann wurde zum Ersten mal gebrochen, endlich wieder Fisch in den Händen.

Langsam fragte ich mich woran es lag. Zufall, Kopfsache, Futtertechnik oder der Blick für das Wesentliche? Fakt ist, irgendwas machte ich falsch und jetzt wieder richtig. Auch mein Endgame hielt ich wieder einfach und ohne „Schnickschnack“. Durchgehend gebundenes Vorfachmaterial, Haken, Line-Aligner und einen Ring – fertig. Ich denke, dass im Winter und in speziellen Situationen eine ausgeklügelte Montage und aus verschiedenen Zutaten gemischtes Futter bestimmt die Nase vorn hat, aber in 99% der Fälle funktioniert der „Mongostyle“ einfach am besten. Kopf ausschalten und einfach wie früher machen.

Im nächsten Teil gibt es noch eine dicke Überraschung und ein paar abschließende Worte.

In diesem Sinne,

Cheerio Marvin

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