Nadelstiche – Teil 1

Es muss nicht immer mit Zelt und Liege sein! Kurze, aber präzise Sessions zur richtigen Zeit am richtigen Ort können mindestens genauso erfolgreich sein. Mit einer guten Vorbereitung oder dem richtigen Riecher kann man oft in weniger als 2 oder 3 Stunden auf Ansage gute Karpfen fangen. Diese kurzen Aktionen – in meinem Beitrag „Nadelstiche“ genannt – waren in den vergangenen Jahren häufig echte Fangbuchfüller, auch wenn mal nur wenig Zeit zum Angeln war. In diesem Jahr werde ich mich hier im Blog schwerpunktmäßig in mehreren Beiträgen mit der Strategie dieser Kurzsessions auseinandersetzen. In unregelmäßigen Abständen berichte ich hier über Erfolge, aber auch Pleiten, Pech und Pannen die im Rahmen der Kurzeinsätze dieses Jahr geschehen werden. Der Schwerpunkt  wird dabei variieren und mal auf die verwendete Ausrüstung oder das eingesetzte Futter und ein anderes mal auf die Auswahl geeigneter Stellen oder Zeitpunkte für die präzisen „Nadelstich“-Aktionen gerichtet sein.

Das Ziel: Schnell zum Fisch!

Gute Vorbereitung ist das A und 0.

Nah am Fisch!

Einsteigen möchte ich mit einer kurzen Zusammenfassung einer knapp zweistündigen Session aus einem 160er Schlauchboot heraus: Nachdem ich bereits eine Woche vor der Aktion die Fische an einem dicht bewachsenen Ufer ausmachen konnte, war für mich klar wo es hingehen sollte. Da die Stelle zu Fuß fast nicht zu erreichen war und auch von einem anderen Platz aus dort nicht abgelegt werden konnte, war es nur logisch, dass ich mit dem Boot zum Fisch musste. Da an diesem See üblicherweise die Karpfen hauptsächlich in den frühen Morgenstunden aktiv sind, entschied ich mich dazu einen dieser Fische in einer schnellen Aktion genau in diesem Zeitfenster abzugreifen zu wollen. Da ich das gesamte Tackle perfekt vorbereitet hatte und sogar schon die Hakenköder (pinke Pop Ups) am Vorabend montiert hatte, ging´s an diesem Morgen dann auch ruckzuck: Kofferraum auf, Boot ins Wasser, Ruten zusammengesteckt und mit dem Kescher und zwei Banksticks zur ausgewählten Stelle.

Octopus in pink – Ein Klassiker für´s Frühjahr!

Die Ruten wurden im Flachwasser platziert.

Das Liquid schüttete ich über den Platz, die Boilies blieben noch in der Box.

Bei kurzen Sessions geht´s auch mal pragmatisch zur Sache!

Vorsichtig ließ ich nach dem Ablegen die Schnur zum Grund sinken, drückte die Banksticks in Ufernähe ins Flachwasser und wickelte das Seil des Bootes vorsichtig und leise um einen überhängenden Ast.  Auf Futter verzichtete ich komplett und ließ lediglich etwas Liquid direkt über dem Hakenköder im Flachwasser ab. Keine 5 Meter vom Hakenködern entfernt ließ ich mich dann ins kleine Boot versinken, schnappte mir ein Buch und wartete auf das, was da kommen sollte. Es dauerte auch nicht lange, bis sich auch schon eine meiner Long Casts in Bewegung setzte und der Delkim mit seinem Liedchen begann. So schnell kann´s manchmal gehen! Ein schöner, nussbrauner Schuppi hatte sich eilig den Pop Up reingepfiffen. Mit dem Fisch im Netz kurbelte ich die zweite Rute ein, zog die Banksticks wieder aus dem Wasser und ruderte in Richtung Auto. Mit festem Boden unter den Füßen war das obligatorische Foto schnell im Kasten.

Zack – und drin!

Trotz Laichausschlag in Fresslaune!

Das Objekt der Begierde nach kurzer Zeit!

Ruckzuck waren auch wieder meine drei Sachen in der Karre verstaut und ich – kaum zwei Stunden nach meiner Ankunft – wieder auf der Rückfahrt. Ganz sicher werde ich auch in den nächsten Monaten mit den kurzen aber effektiven Sessions weitermachen. Schließlich hat man ja nicht immer eine ganze Nacht Zeit. Ich bin gespannt, was da noch so alles auf mich zukommt. Warten wir´s ab.

 

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